27.02., 20 Uhr: Vortrag + Diskussion mit Robin Bauer

Zum Auftakt der Veranstaltungsreihe zum Thema Gefühle im Kapitalismus vom Biko spricht am Freitag, dem 27. Februar, ab 20 Uhr Robin Bauer im veto zur emotionalen Kultur des Besitzdenkens. Robin forscht seit Jahren zu Polyamory und hat gerade ein dickes schlaues Buch dazu veröffentlicht (auf englisch).

Mehr ist mehr – jenseits der emotionalen Kultur des Besitzdenkens
Einer der emotionalen Grundpfeiler der aktuellen Gesellschaft ist die Monogamie. Während nichtmonogame Lebensweisen in verschiedenen politischen Bewegungen und Szenen eine lange Geschichte haben, sind sie nach wie vor gesellschaftlich marginalisiert und werden vor allem stereotyp, pathologisierend und abwertend dargestellt. Robin Bauer hat in einer umfangreichen Interviewstudie les-bi-trans-queere Praktiken und Beziehungen im Bereich des BDSM („Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism“) untersucht, um solche gelebte soziale Realitäten sichtbar zu machen. Dabei zeigt sich, dass sich diese Praxen u.a. als Erfahrungen von Intensität und Überfluss charakterisieren lassen, ohne dabei beliebig zu werden oder sich dem neoliberalen Zwang zur marktkonformen Optimierung des eigenen Lebens hinzugeben. Vielmehr handelt es sich um komplexe Aushandlungsprozesse von Momenten der Grenzüberschreitung im Wechselspiel mit Verantwortung und das Eröffnen neuer Möglichkeiten des Kollektiven jenseits von mono-normativen Kulturen des Besitzdenkens und Konkurrenzverhaltens.“

February 17: Soliküfa* + Solibar für Elvira, Elmedina und Riana in der J151

Am Dienstag seid ihr herzlich ab 19 Uhr in die J151 eingeladen zur Soliküfa* und anschließenden Solibar!
Es wird Informationen zur aktuellen Lage von Elvira, Elmedina und Riana geben und gemeinsam wollen wir überlegen, wie wir zu einem Comeback beitragen können.

Elvira und ihre Töchter Elmedina und Riana wurden am 8. April 2014 aus Erfurt abgeschoben, weil sie Rromn_ja sind. Die Polizei verschaffte sich in Zivilkleidung ohne Ankündigung Zutritt zur Wohnung. Die Kinder wurden direkt aus der Schule „abgeführt“. Innerhalb einer Stunde wurden sie aus ihrem, aber auch unserem Umfeld gerissen. Noch am selben Tag wurden sie per Linienflug nach Skopje in Mazedonien verschleppt. Dort wurden sie festgesetzt, da ihre Pässe von der mazedonischen Polizei eingezogen wurden und bisher nicht wieder ausgehändigt. Aufgrund der Abschiebung wurde ihnen das Sozialgeld, das mit 30€ pro Person im Monat berechnet ist, und die Krankenversicherung gestrichen. Aufgrund der rassistischen Ausgrenzung von Romn_ja findet Elvira keine Arbeit. Die Drei leben nun bei Elviras Mutter und der Familie ihres Bruders zu acht in einer Drei-Raumwohnung.

Elvira, Elmedina und Riana sind Aktivistinnen der Gruppe Roma Thüringen. Wir, die Soligruppe „8. April“, haben in Deutschland zusammen gekämpft, akzeptieren Abschiebungen nicht als endgültig, stehen in Kontakt und setzen uns weiterhin dafür ein, dass alle Drei ein selbstbestimmtes Leben führen dürfen. Wir setzen uns für ein Bleiberecht für ALLE ein. Die Erfurter Ausländerbehörde bestimmt über die Einreisesperre für die Familie, die erst aufgehoben wird, wenn die Kosten der Abschiebung gezahlt wurden. Das Geld für die eigene Abschiebung aufzubringen, ist jedoch das Allerletzte, was wir Elvira, Elmedina und Riana zumuten wollen. Auch die Anwaltskosten müssen beglichen werden. Wendet euch an uns, wenn ihr Solidaritätsaktionen, wie Soli-Bars, -Konzerte oder -Partys organisieren wollt. Wenn staatlicher Rassismus zuschlägt, müssen wir versuchen, dem unsere antirassistische Solidarität entgegenzusetzen. Zeigt, dass Elvira, Riana und Elmedina nicht allein sind!

February 10: KüfA* mit vorheriger Kundgebung in Erfurt„Memedovich bleiben! – Alle bleiben!“

Eine weitere Abschiebung steht an. Ein Teil der Roma-Famillie Memedovich soll nach Mazedonien abgeschoben werden. Das nehmen wir nicht hin! Wir nehmen es nicht hin, dass Memedovichs aus ihrem Zuhause gerissen werden sollen, als Familie nicht zusammen bleiben dürfen und gezwungen werden, zurück in unzumutbare Lebensumstände zu gehen. Es ist nicht akzeptabel, dass Menschen still und heimlich vom Staat deportiert werden und kein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben sollen. Menschen müssen das Recht haben, sich aussuchen zu dürfen, wo sie leben! Als Start der Kampange „Memedovich bleiben – Alle bleiben!“ ruft Familie Memedovich und Freund_innen zu einer Kundgebung vor die Ausländerbehörde auf. Diese droht mit Abschiebung. Kommt zur Kundgebung am 10. Februar 2015 von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr an die Ausländerbehörde Erfurt (Bürgermeister-Wagner-Straße 1).

Solidarisiert euch und kommt zahlreich!

Weitere Infos findet ihr unter www.breakdeportation.blogsport.de/memedovich.

Im Anschluss – also so ab halb 5 – gibt es im veto heiße Getränke und wir kochen zusammen zur Küche für Alle*!

February 3: KüfA* mit anschließender Info-Veranstaltung„Es wird nicht ruhig um Weimar im April“

Nächsten Dienstag findet im Anschluss an die Küche für Alle* (Essen gibts 19:30 Uhr) eine Infoveranstaltung statt, ca. 20 Uhr: „Im April 2012 wurden einige junge Menschen in Polizeigewahrsam genommen und dort misshandelt. Die Ermit­tlungen gegen die diensthabenden Polizist_innen wurden eingestellt. Dafür wird gegen die Betroffenen aus der Nacht wegen ‚Vortäuschen einer Straftat‘ ermittelt und nun ist es soweit: Die Hauptverhandlung wird eröffnet und findet an den fünf aufeinanderfolgenden Donnerstagen ab 19.2. statt. Die Kampagne Weimar im April informiert euch zum Stand der Dinge.“

January 27: KüfA* im veto

Am Dienstag präsentiert euch die Küche für Alle* im veto einen Gemüseeintopf mit Salat und leckerem Brot.
Wer mit helfen möchte, kann ab 18 Uhr kommen, Essen gibts circa 19:30 Uhr.

Heute Abend, 19 Uhr: Vortrag und Diskussion mit den Falken

Aufbruch, Demokratie und Bürgerkrieg
präsentiert von René Lenz, Sozialwissenschaftler
Die geschichtspolitischen Debatten anlässlich des Ausbruchs des 1.Weltkriegs vor einem Jahrhundert blendeten in der Regel dessen Ende und die revolutionären Umbrüche aus. Dabei waren diese für die Konstituierung der Nachkriegsgesellschaften entscheidend. Schien am Anfang die Stunde des Sozialismus geschlagen zu haben, entstand stattdessen die Weimarer Republik. Im Vortrag werden die wesentlichen Positionen innerhalb der Arbeiterbewegung und das Ende der Revolution skizziert. Außerdem sollen die Verantwortung der SPD für die Niederschlagung der Revolution und die alternativen Handlungsmöglichkeiten für die wesentlichen Akteure auf Seiten der politischen Linken diskutiert werden.
schwarz-weiß-foto von 1919Spartakistische Aufständler kontrollieren eine Berliner Straße, 1919